Bereits in 2012 gab es von Revell einen Bausatz des Schützenpanzer Puma, ein Vorserienmodell, im Maßstab 1:35. Jetzt, 5 Jahre später, bietet uns Y-Modelle nun einen Kleinserienbausatz des Serienmodells im Maßstab 1:72. Immer wieder erfreut über moderne Bundeswehrfahrzeuge und als Freund des kleinen Maßstabes schaue ich mir diesen Bausatz gerne näher an.
Inhaltsverzeichnis
Das Original
Seit Mitte 2015 wird der Schützenpanzer Puma, das neue gepanzerte Gefechtsfahrzeug der Panzergrenadiere, an das Heer ausgeliefert. Entwickelt und gefertigt wird der Puma gemeinsam von KMW und Rheinmetall Landsysteme unter dem Dach der Projekt System & Management GmbH (PSM GmbH) mit Sitz in Kassel und soll den in die Jahre gekommenen Schützenpanzer Marder ersetze. Er gilt als einer der modernsten und leistungsfähigsten Schützenpanzer der Welt.
Ein kompakter 1.090 PS-Dieselmotor sorgt für Beweglichkeit und Schnelligkeit des 43t schweren Fahrzeuges im Gelände. Zudem ist der Schützenpanzer mit geringen Anpassungen luftverlastbar. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer + 6 Soldaten Schützentrupp.
Der Puma verfügt über einen besatzungslosen Turm mit einer vollstabilisierten 30mm-Maschinenkanone, welche auch in Bewegung präzise in einer Entfernung von bis zu 3000m trifft. Der neunköpfigen Besatzung bietet das Fahrzeug einen modularen, hochwirksamen Schutz vor Minen, dem Beschuss mit Panzerabwehrwaffen sowie IED’s. Neu ist das abstandsaktive Multifunktionale Selbstschutzsystem (MUSS), das Laserentfernungsmesser, Zielmarkierer und anfliegende Lenkflugkörper erkennt und Nebelwerfer und Infrarot-Störsender automatisch auslöst. Eine vernetzte Führungsfähigkeit wird durch die Systeme Führungs- und Informationssystem (FüInfoSys), die Zielerfassung Freund- Feind (ZEFF) sowie das System Infanterist der Zukunft (IdZ) sichergestellt.
Die ersten Puma, von 350 geplanten Fahrzeugen für die Bundeswehr, wurden im Mai 2016 an das Panzergrenadierbataillon 33 (Neustadt am Rübenberge) übergeben.
Der Bausatz in der Übersicht
Im gewohnten weißen Pappkarton mit farbigem Deckelbild kommt der Bausatz des Schützenpanzer Puma mit der Artikelnummer 72-140 von Y-Modelle daher. Nach dem Öffnen der Verpackung fällt der Blick auf die mit Verpackungschips umgebene, separat in Plastikbeutel verschweißte Bauteile aus grünem Resin. Zusätzlich eine Fotoätzteilplatine, eine Decal-Sheet sowie die farbige Bauanleitung. Alles in allem überschaubar.
Die Bauanleitung
Die 6-seitige, farbige Bauanleitung kommt im DIN A5 Format als Brochüre daher. Neben den Sicherheitshinweisen und dem Hinweisen zum grundsätzlichen Umgang mit Resin sowie der ausführlichen Bauteilübersicht, sind die einzelnen Zeichenausschnitte von 3D-Zeichnungen zum Bau der Modelle abgebildet. Diese Art der Darstellung ist bei Y-Modelle bereits bekannt und löste die Foto-Anleitungen ab. Die Verwendung verschiedener Farben bei der Darstellung der Bauteile hilft dabei auch komplexere Baustufen gut auseinanderzuhalten. Zwei Fotos vom fertig gebauten Modell am Ende der Bauanleitung dienen als Anleitung für die Tarnbemalung sowie als Positionierungshilfe für die mitgelieferten Decals.
Die Anleitung ist, auch aufgrund der überschaubaren Bauteile, recht eindeutig und weitestgehend klar verständlich. Leider sind nicht alle verfügbaren Bauteile erwähnt.
Decals
Enthalten ist ein kleiner Decalbogen. Dieser im Digitaldruck entstandene Bogen erfordert den randgenauen Ausschnitt der Decals vor dem Verarbeiten. Der Druck selbst ist einwandfrei. Enthalten sind sowohl aktuelle als auch rote Kennzeichen, die MLC-Kennzeichnung, die takt. Zeichen der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach sowie die charakteristischen Warnschilder. Leider ist das Panzergrenadierbataillon 122 aber noch nicht mit dem Schützenpanzer Puma ausgestattet. Hier wären die takt. Zeichen des Panzergrenadierbataillon 33 aus Neustadt am Rübenberge besser gewesen. Schade.
Fotoätzteile
Dem Bausatz des Puma liegt auch eine Fotoätzteilplatine mit 26 Bauteilen bei. Vorrangig handelt es sich bei den fotogeätzten Bauteilen um die Gitterpanzerung rund um den Puma. Dazu kommen noch Scheibenwischer und Warnschilder. Die Bauteile sind fein geätzt und meiner Ansicht nach ist dies auch der einzige Weg die Zusatzpanzerung detailliert abzubilden. Ärgerlich ist allerdings, dass einige PE-Teile nicht in der Bauanleitung zu finden sind. Hier ist Referenzstudium oder raten angesagt.
Die Bauteile
Mit 27 Bauteilen aus dunkelgründem Resin und einem Bauteil aus klarem Resin ist der Bausatz des Schützenpanzer Puma sehr überschaubar.
Das größte Bauteil macht dabei die Kombination aus Unter- und Oberwanne aus. Hierbei handelt es sich schon um einen mächtigen Resinklotz mit Angussstück.
Die Details dieses Bauteils sind schlichtweg als hervorragend zu bezeichnen. Sowohl Modul-Panzerung, Lüftergrätings, Bolzen, Winkelspiegel, Haubenverschlüsse und auch der zusätzliche Bombletschutz sind sehr gut detailliert. Aufpassen muss man lediglich beim entfernen des Angusses am Fahrzeugbug und einige Fischhaut ist ebenfalls zu entfernen.
Das Fahrwerk des Puma ist ähnlich wie beim Original als komplette Bauteile enthalten. Hierzu hat Y-Modelle sowohl Ketten als auch Lauf-, Leit-, Stütz- und Antriebsräder bereits miteinander komplettiert. Auch hier überzeugen die Details. Ein Entfernen von Fischhaut und Angüssen ist hier ebenfalls notwendig.
Auch die kleinen markanten Details des Puma an der Wanne, wie Schiebeluken, Spiegel, Kameras, Lampenträger und Lautsprecher wurden nicht vergessen. Auch hier überzeugt der Guss und die Detailtiefe.
Das nächstgrößere, auffällige Bauteil im Bausatz ist der besatzungslose Turm. Auch dieser auf einem Anguss befestigt besteht größtenteils aus einem Bauteil. Auch hier überzeugen die Details wie z.B. Zusatzpanzerung, Bolzen, Platten und Griffe. Sehr schön!
Optiken und Nebelmittelwurfanlage sind separat auf Angüssen enthalten. Dazu gibt es noch ein Bauteil aus klarem Resin.
Die 30mm-Maschinenkanone ist ebenfalls separat auf einem Anguss erhalten und kann beweglich in den Turm eingebaut werden. Das markante Rohrgehäuse ist gusstechnisch geschlossen. Hier bleibt also noch Spielraum für den detailversessenen Modellbauer.
Auf dem gleichen Gussast befindet sich die markante Optik auf dem Turmdach. Sowohl hierbei als auch bei der Waffenanlage sind allerdings etliche Versäuberungsarbeiten notwendig. Dennoch überzeugen auch diese Bauteile voll und ganz.
Referenzen
Refernzmaterial zum Puma gibt es ausreichend. Neben den einschlägigen Quellen im Internet sei hier die Walkaround-DVD von Dio-Factory und die beiden Bände 5061 und 5062 aus dem Tankograd Publishing Verlag erwähnt.
Zusammenfassung
Y-Modelle bietet einen bauteiltechnisch überschaubaren Multimedia-Bausatz des aktuellen Puma im kleinen Maßstab an. Die Bauteile aus Resin sind fein detailliert und auch die Fotoätzteile sind sinnvoll verwendet und von feiner Ätzung. Falsche Decals und fehlende Bauteile in der Bauanleitung trüben marginal den sonst sehr guten Eindruck.
Fazit
Mit dem Schützenpanzer Puma im kleinen Maßstab bringt Y-Modelle erneut einen hervorragenden Bausatz einens modernen Bundeswehrfahrzeuges auf den Markt. Konstruktion und Detaillierung überzeugen. Ich freu mich auf den Bau. Top!
Produktinformation
Artikelbezeichnung : Schützenpanzer Puma (2016)
Art. Nr. : 72-140 |
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Bausatzhistorie
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Y-Modelle für die freundliche Bereitstellung des Besprechungsmusters.