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Klein mal ganz groß! Die Ankündigung eines Wiesel A1 TOW von Takom war schon überraschend. Noch überraschender war der Maßstab – 1:16! Neugierig und gespannt auf den Inhalt schauen wir mit euch gemeinsam in die Box. Also los geht’s!

Das Original

Der Waffenträger Wiesel 1 ist, wie sein Name es verrät: leicht, schnell und wendig. Es ist ein leicht gepanzertes Vollkettenfahrzeug mit Frontantrieb, welches von Rheinmetall Landsysteme GmbH – einem Tochterunternehmen der Rheinmetall AG – hergestellt wird. Eingesetzt wird es fast ausschließlich bei der Bundeswehr in den Infanterieverbänden als Feuerunterstützungsfahrzeug sowie als Robotversuchsfahrzeug in einer Kleinauflage von sieben Fahrzeugen von der U.S. Army.

Zur Steigerung der Beweglichkeit von Luftlandetruppen sowie als Ersatz für den Waffenträger Faun KraKa (Kraftkarren) entwickelte die Bundeswehr 1977 ein Konzept für ein kleines Kettenfahrzeug. Die ursprüngliche Entwicklung reicht bis in das Jahr 1969 mit ersten Ideen zurück. Im Frühjahr 1978 starteten das BWB und Porsche die Serienreifmachung, jedoch wurde das Projekt 1979 aus Kostengründen eingestellt. Im Juni 1981 startete das BWB (Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung) erneut das Vorhaben Waffenträger MK 20/TOW und untersuchte Vorschläge in- und ausländischer Firmen. 1988 wurde der Beschaffungsvertrag für die Bundeswehr unterschrieben und die Serienproduktion wurden von den Firmen Krupp und MaK (seit 1992 ein Teil von Rheinmetall Landsysteme GmbH). Die Auslieferung erfolgte in den Jahren 1990 -1992.

Der Waffenträger Wiesel 1 TOW ist mit der Panzerabwehrwaffe TOW (Tube launched, Optically tracked, Wire guided) ausgerüstet, mit der Panzerziele in Entfernungen bis zu 3850 m bekämpft werden können. Für den Einsatz bei Nacht hat die Waffenanlage zusätzlich eine wärmebildgestützte Beobachtungs- und Zieleinrichtung und einen Laserentfernungsmesser. Der 3-Mann Besatzung bietet er Schutz vor Infanteriewaffen und der Splitterwirkung von Artilleriemunition. Der Kommandant der gleichzeitig auch der Richtschütze ist, bedient die Abschussanlage des TOW-2 Starters. Der Richtbereich beträgt ±45° zur Seite und ±10° in der Höhe. An Munition stehen 7 Flugkörper zur Verfügung von denen 6 im Fahrzeug gelagert werden können. Mit der Einführung der Halterung für die Sekundärbewaffnung (MG 3) an der Luke des Ladeschützen, erhielt der Wiesel die Versionsbezeichnung A1. Mit seinem 87 PS starken Dieselmotor bringt es der Wiesel auf eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 80 km/h.

Der Bausatz in der Übersicht

Im fein gestalteten und üppigen Stülpkarton kommt der Bausatz des Wiesel A1 TOW von Takom mit der Artikelnummer 1011 daher. Darin befinden sich 12 Spritzgussrahmen, davon 11 in hellgrau und 1 aus Klarsichtmaterial. Dazu kommen Ober- und Unterwanne sowie ein Ätzteilbogen, Decals und die Bauanleitung. Auf einem Spritzgussrahmen befinden sich die Bauteile für die mitgelierferte Figur. Alles eben ein bisschen größer.

Die Bauanleitung

Die Bauanleitung für den Wiesel A1 TOW ist im bereits bekannten Stil von Takom gehalten. Auf 17 Seiten im A4-Format wird der Modellbauer mit 20 Baustufen durch den Bau geführt. Die Baustufen sind übersichtlich und verständlich. Ebenfalls in der Anleitung enthalten sind sage und schreibe 5! Bemalvorschläge mit Referenzfarben von AMMO by Mig. Aber: Diese sind leider wie so oft bei Takom in meinen Augen wieder zu klein geraten. Das ist echt ärgerlich.

Decals

Der Decalbogen bringt die passenden Markierungen für drei Varianten des Wiesel mit. Diese sind:

  • Fallschirmjägerbataillon 373, Doberlug-Kirchhain, 2004
  • Falschirmpanzerabwehrbataillon 283, IFOF, Zadar Kroatien 1996
  • Kosovo Force (KFOR), Prizren Kosovo 1999
  • International Security Assistance Force (ISAF), Kunduz Afghanistan 2011
  • International Security Assistance Force (ISAF), Kunduz Afghanistan 2011, Sandfarben

Druck und Farben der Markierungen sind gut. Enthalten sind Kennzeichen, Takt. Zeichen, Wappen, Hoheitsabzeichen sowie auffällig eine bayrische Flagge und die Bundesflagge.

Fotoätzteile

Der ca. 7 x 8 cm große Ätzteilbogen enthält Lüftungsgitter sowie die Abdeckungen für den seitlichen Auspuff des Wiesel. Alle Teile zeigen eine feine Ätzung. Die Teile sind sinnvoll gewählt. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Die Bauteile

Kommen wir zu den Bauteilen des Wiesel A1 TOW. Wie bereits erwähnt sind insgesamt 11 hellgraue Spritzlinge sowie ein Spritzling mit Klarsichtmaterial enthalten. Dabei ist der Spritzling E zweimal und der Spritzling F viermal enthalten. Auf dem Spritzling G befinden sich die Bauteile für die mitgelieferte Figur.

Schauen wir uns die Bauteile also mal näher an. Beginnen wir gleich mit den beiden größten enthaltenen Bauteil – der Ober- und Unterwanne des Wiesel. Diese sind jeweils in einem Stück enthalten. An der Unterwanne sind die Durchlässe für die Drehstabfedern angebracht. Die Rückwand fehlt. Zusatzpanzerung und Verschraubungen sind gut dargestellt. Insgesamt überzeugend.

Die Oberwanne, ebenfalls ein komplettes Bauteil punktet mit seinen zahlreichen Details sowie der stimmigen Bauform des Wiesel. Antirutschbeschichtung oder auch Wartungsdeckel, Gitter, Verschlüsse und Verschraubungen sind sehr gut dargestellt.

Beginnen wir nun mit den Spritzgussrahmen und hier mit dem Rahmen A.

Hier finden sich neben der Heckwand mit Tank für die Unterwanne der Lukendeckel des Fahrers, Schmutzfänger, Vorgelege, Auspuff und seitliche Kettenabdeckungen.

Das enthaltene Leitkreuz überzeugt mit seiner Detailtiefe.

Auch die Säge ist eine wahre Augenweide.

Weiter geht es mit dem Spritzrahmen B.

Hier finden sich Fahrwerksteile wie z.B. Schwingarme, Kettenspanner.

Ebenfalls enthalten die Baulehre für die Kettenglieder.

Wie bereits die Säge auf dem Rahmen A, überzeugt hier der Spaten.

Im Slide-Molde-Verfahren hergestellt, die Hupe.

Schauen wir uns nun den Rahmen C an.

Neben den Kampfraum-Abdeckungen ist hier auch die Heckblende zu finden.

Dazu die Faltenbälge der Waffenlafette und die TOW-Raketenkörper mitsamt der Abschusseinrichtung.

Weitere Bauteile befinden sich auf dem Rahmen D.

Diese sind z.B. die Zieleinrichtung sowie das Wärmebildgerät.

Dazu die Halterung für das Bord-MG sowie das absolut gelungene MG selbst.

Die restlichen Fahrwerksteile befinden sich auf dem Spritzgussrahmen E, der zweimal vorhanden ist.

Dazu gehören neben weiteren Schwingarmen die Drehstäbe zur Federung. Markant auf diesem Rahmen sind die Leit- und Laufrollen,
Antriebsräder sowie die Tragrollen. Hier sei auf die fein gemachten Details in Form der Schrauben hingewiesen.

Die Antennenfüße der SEM-Funkgeräte sind im Slide-Mold-Verfahren entstanden. Auch die Spiegel und Scheinwerfer gefallen.

Der vorletzte Spritzgußrahmen aus hellgrauem Kunststoff trägt die Bezeichnung F. Dieser beinhaltet die Bauteile für die markante Kette des Wiesel. Dabei handelt es sich um die klassische Stahl-Endverbinderkette, verbunden mit dem Austausch des Treibrades, der Firma Diehl Typ 622. Deshalb ist er auch gleich viermal enthalten.

Die Einzelgliederkette setzt sich aus den Bauteilen mit den Endverbindern, einem Ober- und Unterteil der Kette sowie dem Mittenführungszahn zusammen. Diese werden mit Hilfe der bereits zuvor gezeigten Baulehre zusammengesetzt. Dazu sind die Bauteile an einem Träger befestigt, der immer 8 Kettenglieder zu einem Kettenteilstück entstehen lässt. Das hat Takom hier gut und ideenreich gelöst.

Der Rahmen G enthält wie bereits schon erwähnt die Bauteile für die mitgelieferte Figur.

Dies ist reichlich zerteilt und besteht aus insgesamt 26! Bauteilen. Dazu gehören Beinteile, Kopf, Arme, Torso, Hände, Schutzhaube und Füße. Alle Bauteile sind als gelungen zu bezeichnen. Die Details stimmen, die Körperhaltung passt. Die Falten der Kleidung oder auch die Details der Splitterschutzweste wissen zu gefallen.

Schade ist nur, dass es keine Fahrerfigur gibt. Das wäre aus meiner Sicht der Knaller gewesen.
Der letzte Rahmen enthält die Klarsichtteile und wird mit H bezeichnet.

Hier finden sich die Winkelspiegel sowie die Gläser der Optiken und Fahrzeugbeleuchtung. Alle Teile sind super klar und wiederum fein gemacht.

Referenzen

Als Referenz sei hier auf zahlreiche Quellen im Internet verwiesen. Als Literatur können wir die Ausgabe 5022 Waffenträger Wiesel 1 aus dem Tankograd Publishing Verlag empfehlen.

Zusammenfassung

Im ansprechenden Karton kommt der Bausatz des Wiesel A1 TOW im Maßstab 1:16 daher. Verteilt auf 12 Spritlinge finden sich die Bauteile, wobei Wanne und Oberteil aus einzelnen Bauteilen bestehen. Alle Bauteile zeigen sehr schöne gemachte Details und können in diesem Maßstab überzeugen. Erst Passproben verliefen sehr gut. Die Stahl-Endverbinder-Kette ist als Einzelgliederkette ausgebildet wobei Takom gleich die passende Bauhilfe beilegt. Besonders erwähenswert ist die mitgelieferte Figur. Insgesamt können hier Spritzguss und Konstruktion in Kombination mit den mitgelieferten Fotoätzeilen überzeugen.

Fazit

Mit dem Wiesel A1 TOW im großen Maßstab ist Takom hier ein echt tolles Modell gelungen. Details, Konstruktion und die mitgelieferte Figur überzeugen und wissen zu gefallen. Für Freunde von Bundeswehrfahrzeugen oder Modellbauer wie ich, die mal einen Ausflug in große Maßstäbe machen wollen ist der Bausatz meine absolute Empfehlung wert. Einfach klasse!

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Produktinformation

Artikelbezeichnung : Wiesel A1 TOW

Art. Nr. : 1011
Maßstab: 1:16
Bausatztyp: Kompletter Bausatz
Material: Spritzguss, Fotoätzteile
Hersteller: TAKOM – http://www.takom-world.com
Preis : ca. 49,90 EUR

Bausatzhistorie

TAKOM: Wiesel A1 TOW
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