Unimog U1300L – Beweglicher Arzttrupp (BAT)

Das Original
Als Nachfolger des 1,5 to Unimog S hat sich der 2 to Unimog U1300L – im Bundeswehr Jargon „Zweitonner“ genannt – ab 1978 bei der Bundeswehr bestens bewährt. Noch heute stellt er bei verschiedensten Truppenteilen das Arbeitspferd dar. Selbst die hohen Anforderungen bei Auslandseinsätzen in Bezug auf Klima und Topgraphie hat er souverän bewältigt.
Der 5.540 mm lange, 2.300 m breite Zweitonner wiegt unbeladen 5,3 t und kann Nutzlasten von bis zu 2,2 t transportieren. Ab 1984 wurden auf Basis des Lkw 2t tmil gl 1.800 Fahrzeuge mit Sanitätsaufbau der Firma Binz als Krankenkraftwagen (KrKw) beschafft. Der Sanitätskoffer kann 6 sitzende oder 3 sitzende und 2 liegende oder 4 liegende Verwundete aufnehmen. Mit der Zunahme von Auslandseinsätzen wuchs die Notwendigkeit zur medizinischen Erstversorgung von Soldaten im Einsatzgebiet woraufhin die Bundeswehr einige KrKw zu sogenannten Beweglichen Artztrupp’s (BAT) umbauen ließ. Der BAT ist das militärische Gegenstück zum zivilen Notarztwagen und wird hauptsächlich zur Konvoibegleitung mit dem Ziel einer frühestmöglichen ersten ärztlichen Versorgung eingesetzt.
Ein beweglicher Arzttrupp (BAT) der Bundeswehr besteht aus einem Arzt mit der Ausbildung/Weiterbildung in Rettungsmedizin (mindestens Stabsarzt), einem Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter (mindestens Feldwebel) und einem Einsatzsanitäter (aus der Dienstgradgruppe der Mannschaften bzw. der Unteroffiziere ohne Portepee). Letzterer ist der Fahrer des Fahrzeuges.
Die Ausstattung besteht aus einer umfangreiche Notfallmedizinische Austattung, EKG/Defi Zoll M, Absaugpumpe Akkuvac Rescue, Beatmungsgerät Medumat, Notfallkoffer, Notfallmedikamente, Infusionen und Zubehör uvm. Die BAT sind mit einer Klimaanlage sowie einem Stromerzeugeraggregat (SEA) 1,9 kW ausgerüstet. Es können aufgrund der Umrüstung nun vier liegende Patienten transportiert werden, davon einer mit Intensivbetreuung.

Der Bausatz
Der Bausatz im Maßstab 1:72 stammt von ACE Models und ist im 3D-CAD entstanden. Im fein gestalteten Stülpkarton befinden sich in einem Druckverschlussbeutel verpackt 3 hellgraue Spritzlinge, 1 Spritzling mit Klarsichtteilen, eine Fotoätzteilplatine sowie die Bauanleitung. Die vielen kleinen Details der Bauteile überzeugen. Den Review des Bausatzes findet ihr HIER.

Der Bau
Der Bau des Unimog begann mit dem Ziel einen beweglichen Arzttrupp zu bauen. Dazu wurden die nicht enthaltenen aber notwendigen Bauteile wie Klimaanlage und Stromerzeugeraggregat (SEA) mittels CAD entworfen und 3D-Printer gedruckt.
Die Bauteile sind sehr detailliert und teilweise äußerst filigran, was im Bau zu der ein oder anderen Schwierigkeit geführt hat. Einem Anfänger sei dieser Bausatz nicht empfohlen.
Gebaut wurde nach Baugruppen – Fahrwerk, Aufbau und Fahrerkabine. Neben den 3D-Druckteilen wurden die Tarnstangen des Aufbaus noch scratch erstellt und dünne Plastikteile mit Kupferdraht ersetzt. Die Lackierung erfolgte mit AK Real Color Farben. Die Washings mit Farben von AMMO by Mig. Das Weathering wurde sehr dezent gehalten.
Die Base entstand aus Styrodur und einem Plastik-Bilderrahmen. Die Struktur wurde mit Acryl-Gels von AMMO by Mig und AK-Interactive hergestellt auf die dann Grasfasern aufgeklebt wurden. Eine farbliche Anpassung erfolgte mit Tamiya Farben.Das bisschen Vegetation stammt Ammo by Mig während das Schild in Eigenbau erfolgte. Die kleine Katze im Vordergrund stammt ebenfalls aus dem 3D-Drucker.

Hier einige Bilder vom Bau:

Das fertige Modell